ORTSGEMEINDE GONBACH
ORTSGEMEINDE GONBACH

Von Dorfschule zum Bürgerhaus

Erbaut: 1933 als neue Dorfschule

Historie: Die ehemalige Bürgerin Elisabeth Frank geb. Weber, aus New York bereiste mit 83 Jahren ihre Heimat Gonbach. Im Nachlass spendete sie 5.000$ an die Gemeinde als Startkapital zum Neubau einer neuen Dorfschule

Ursprüngliche Nutzung:

Nach Einweihung 1934 Dorfschule und bis 1969 Gemeindeschulhaus

Aktuelle Nutzung:

Ausbau der Dorfschule 1989 zum Bürgerhaus

Besonderheit:

Die ehemalige Dorfschule befand sich auf dem Grundstück Haus Ellenberger. 

Auszug aus der Gonbacher Dorfchronik Teil III
Das Gonbacher Bürgerhaus, Hauptstraße 11

Erste Hinweise auf eine Schule in Gonbach finden sich in den Münchweiler Kirchenrechnungen von 1769. Siehe Haus Ellenberger „Das alte Schulhaus“
Die Beurteilung der alten Dorfschule im Jahre 1911 fiel sehr negativ aus. Aus dem Jahre 1931 existiert ein Schreiben, wonach man bei der Regierung des Inneren in Speyer einen
Schulhausneubau beantragte. Die Baukosten würden sich auf 45000 RM belaufen.
Da nun die Gemeinde eine Spende von 5000 Dollar für diesen Zweck bekam, sollte die restliche Summe von 20000 RM durch Kredit und Zuschuss aufgebracht werden. Doch an eine schnelle Zusage war nicht zu denken. So entschlossen sich die Gonbacher billiger zu bauen. Die Gesamtkosten sollten auf 26 000 RM zurückgeschraubt werden. 21 000 RM waren durch die Stiftung abgedeckt. 5000 sollten durch die Bürger und einen Zuschuss der Kreisverwaltung aufgebracht werden. Diese Stiftung der 21000 RM (5000 Dollar) kam wie folgt zu Stande:
Gonbach bekam im Sommer 1930 überraschend Besuch von der ehemaligen Bürgerin Elisabeth Frank geb.Weber 14.08.1847.

Sie bereiste hochbetagt mit 83 Jahren noch einmal ihre Heimat. Sie wanderte mit 18
Jahren, also 1865 nach Amerika, New York aus und heiratete dort Peter Frank, der aus Langmeil stammte. Beim Anblick des alten Schulhauses, in dem sie selbst ihre Schulzeit verbracht hatte, fasste sie den Entschluss, ihrem Heimatdorf den Bau einer neuen Schule zu ermöglichen. Dieses Vorhaben tat sie in Gonbach jedoch nicht kund. Wieder nach Amerika zurückgekehrt, starb sie am 18. Dezember 1930.
Dann kam überraschend eine erfreuliche Nachricht aus Amerika.
Die Geschwister Charlotte und Heinrich Frank, aus White Plains U.S.A. erfüllten den Wunsch ihrer Mutter und stifteten aus dem Nachlass eine Spende über 5000 Dollar an die Gemeinde Gonbach zum Bau einer neuen Schule. Nun hatte man einen Kapitalstock für diesen Neubau.
Drei verschiedene Bauplätze hatte man in Betracht gezogen. Man einigte sich auf den Erwerb des müllerschen Hauses neben Bechberger, von dem man noch ein Stück Land erwerben musste.
Man tauschte das alte Schulgebäude gegen das Haus von Philipp Müller, das dann abgerissen wurde und als Bauplatz der neuen Schule diente.
Die Schule sollte in der Dorfmitte sein und zwischen Schulhof und Straße sollten 16 Meter liegen, damit in dem damals 220 Einwohner zählenden Dorf die Kinder nicht gefährdet wurden.
Steckbrief des heutigen Bürgerhaus:

Es wurde 1933/34 als neue Dorfschule gebaut und war bis 1969 Gemeindeschulhaus.
Auf der Plannummer 42 wohnten um 1930 Philipp Müller / 1910 Valentin Graf / Theobald Graf / 1831 Wilhelm Geißler, Taglöhner mit 3,26 Tagewerk Landbesitz vorher Georg Ries.

Im Haussteuerkataster von 1828/31 wird der Taglöhner Wilhelm Geißler auf den Plannummern 42, mit einem Wohnhaus, Nebengebäude und Hofraum auf 3 Dezimalen und einer einfachen Haussteuer von 3 Kreuzer genannt.
Philipp Müller ist mit Ehefrau Anna geb. Graf 1928 im Flurbereinigungsverfahren mit 0.96 ha Landbesitz eingetragen.

Im Rechnungsbuch 1928 von Schreiner Christian Groß, ist Pillipp Müller mit einer Auftragsumme von 3,20- RM eingetragen.
Im Wohnungsverzeichnis 1910 wird Valentin Graf im einstöckigen Wohnhaus mit 4 Räumen, auf 23 qm Wohnfläche mit einer Raumhöhe von 2,10 Meter inkl. Küche und drei weiteren Familienangehörigen, in der Hauptstraße 15 genannt.
Er wird auch im Wahlverzeichnis 1896 als 40-jähriger Tagner geführt.
Valentin Graf ist 1888 bei der Mobiliarfeuerversicherung mit einer Versicherungssumme von 1160 Mark eingeschrieben.
1938 Friedrich Lichti, Lehrer, er war Dorflehrer im neuen Schulhaus.

Am 18. Oktober 1932 wurde der Neubau genehmigt und am 24. Oktober begonnen. Die
Grundsteinlegung war dann im 17. Nov. 1932 und der Rohbau war im Dezember 1933 fertig. Man stritt noch trefflich über die Turmhöhe und dessen Ausführung, über die Lehrerwohnung und über verschiedene bauliche Ausführungen. Die Schuleinweihung fand am 2. September 1934 statt. Somit hatte Gonbach nun eine schöne neue Dorfschule, in der einige Generationen ihr Grundwissen fürs Leben erwarben.
Erst im Jahre 1969 wird die Zwergschule im Zusammenhang einer neuen Schulreform, da die Zahl von 28 Kindern nicht mehr erfüllt war, aufgelöst. Von dieser Zeit an stand die alte Dorfschule nun den Bürgern zur Verfügung. Sie wurde Anfang der achtziger Jahre unter der Leitung der Ortsbürgermeister Ellenberger und Nickel zu einem Bürgerhaus ausgebaut.

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