ORTSGEMEINDE GONBACH
ORTSGEMEINDE GONBACH

Haus Neu

Erbaut: 1765 von Georg Peter Weber

Historie:Wohnverzeichnis 1910 - zweistöckiges Haus mit sieben Zimmern inkl. Küche, 120qm, für fünf Familienmitglieder plus Arbeitskraft

Ursprüngliche Nutzung:

Bauernhaus für große Landwirtschaft mit 45 Tagewerk Landbesitz, mit Brunnen im Hof

Aktuelle Nutzung: Wohnhaus

Besonderheit:

Ältestes Bauernhaus in Gonbach mit Inschrift "Anno 1765 Georg Peter Weber, Anwalt u. Kirchenkurator erbaute dieses Haus"

Auszug aus der Gonbacher Dorfchronik Teil III
Haus: Werner Neu, Hauptstraße 24

Auf der Plannummer 89 im Lageplan von 1850 wird 1831 ein Michael Rohrbach, Ackermann mit einem Grundbesitz von 45,24 Tagewerk, in dessen Besitz er seit 1817 war. Vorbesitzer war Leonhard Weißmann (Tausch).
Im Haussteuerkataster von 1828/31 wird der Ackermann Michael Rohrbach auf den Plannummern 89 mit einem Wohnhaus, Nebengebäude und Hofraum auf 22 Dezimalen und einer einfachen Haussteuer von 6 Kreuzer und 5 Heller genannt. Das Anwesen war zu dieser Zeit das größte in Gonbach.

1953 Ludwig Born mit der Hausnummer 54.
Dieser Bauernbetrieb war damals schon mit 45 Tagewerk überdurchschnittlich groß und war auch noch bis um 1990 einer der drei letzten Vollerwerbsbetriebe in Gonbach. Außerdem war die Poststelle in dem letzten Drittel des 20. Jhd. - bis in die Anfangsjahre des 21. Jhd. dort eingerichtet.

Außerdem befand sich in diesem Hof ein Brunnen.
Das alte Bauernhaus im Besitz der Familie Werner Neu stammt aus dem Jahre 1765 und dürfte, neben dem alten Schulhaus und dem Anwesen Röske, früher Bernhard Weber, zu den drei ältesten Wohnhäusern von Gonbach gehören. Es ist wahrscheinlich in seiner Grundform seit der Erbauung bis heute gleichgeblieben.
Heutiger Besitzer: Familie Neu / Bewohner verschiedene Mieter.

1990 Werner Neu / 1960 Max Neu; lebte 1909 – 2001 / vorher1952 / 1938 Ludwig Born, Landwirt, Hausnummer 54, er lebte 1893 – 1963 / vorher Jakob Born / Jakob Born sen./ vorher Valentin Born / 1831 Michael Rohrbach, vorher Leonhard Weismann.

Das Haus wurde 1765 erbaut.
Ludwig Born, Landwirt, ist im Steuerbuch für Landwirte 1939 mit 21, - RM veranlagt. Ebenso im Grundsteuerkataster 1945 mit 43,- RM.
Ludwig Born wird auch 1928 als Grundbesitzer mit 3,9 ha bei der Flurbereinigung genannt.
Ebenso wird Otto Born mit 5,6 ha Landbesitz 1928 genannt.
Im Rechnungsbuch 1927 von Schreiner Christian Groß, ist Ludwig Born mit einer Auftragsumme von 396,- RM eingetragen.
In dem Wohnungsverzeichnis von 1910 wird in der Hauptstraße 54 Jakob Born, ein zweistöckiges Haus mit 7 Zimmern inkl. Küche, 120 qm Wohnraum, in dem fünf Familienangehörige und eine zusätzliche Arbeitskraft wohnten, beschrieben.
Jakob Born wird 1886 in der Mobiliarfeuerversicherung mit einer Versicherungssumme von 7900 Mark genannt.
Jakob Born wird auch im Wahlverzeichnis von 1896 als 47- jähriger Ackerer genannt.
Er war von 1927 – 1938 Beigeordneter, (vergleichbar mit einem Ortsvorsteher),

 

Inschrift über der Haustür

AO 1765 GEORG PETER WEWER ANWALD U KIREN
RATER … GEIHRAUTHT ERBAUE DIS HAUS
Soll heißen: Anno 1765 Georg Peter Weber Anwalt u.
Kirchenkurator … erbaute dies Haus.

 

Der Kirchenkurator war der Kirchenrechner. Diese Inschrift über der Eingangstür befindet
sich in der Hauptstraße 24. Das Haus ist seit 1950 im Besitz der Familie Neu.
In den Jahren 1773/74 hatte eben dieser Georg Peter Weber (siehe Inschrift über der Haustür) das Amt eines Kirchenkurators (Rechner) und Hilfsschultheiß, den man auch Anwalt nannte, inne. Das Amt des Anwaltes war gleich einem Ortsvorsteher. Der Kirchenkurator wachte über die Kirchengüter, zahlte die Gehälter der Lehrer und Pfarrer aus. Er kassierte Pachteinnahmen und rechnete am Ende mit einer Jahresrechnung ab.
Näheres ist in „Renovierung der Münchweiler und Gonbacher Kirchengüter (1773/74) von Egon Busch, in der Gonbacher Dorfchronik, Seite 122 nachzulesen.
Im Jahre 1798 wird Leonard Weismann, der 1831 vor Michael Rohrbach im Haus - und Lageverzeichnis genannt wird, als Agent (Gemeindevertreter) von Gonbach verzeichnet.
1794 – 1814 in der Franzosenzeit wurden die Agenten und Adjunkten von der französischen Besatzungsbehörde eingesetzt.

Haus Neu um 1950

Haus Neu heute

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